Erneuerbare-Energien-Lobbyistin Simone Peter erklärt im „Klima-Labor“ von ntv, warum Deutschland keine fossilen oder atomaren Großkraftwerke benötigt und Dunkelflauten durch den Ausbau erneuerbarer Energien angeblich abnehmen. Doch bei genauerem Hinsehen wird klar: Diese Argumentation ist nicht nur gefährlich verkürzt, sondern blendet die Realität der Energieversorgung und physikalische Notwendigkeiten aus. Unterziehen wir den Beitrag einem Realitätscheck.
Die Illusion der Versorgungssicherheit
Peter behauptet, Dunkelflauten seien ein „ein paar Stunden im Jahr“ auftretendes Phänomen, das keine großen Investitionen rechtfertige. Dies ist falsch. Dunkelflauten können Tage oder sogar Wochen andauern – besonders in den dunklen Wintermonaten. Wer glaubt, dass Windräder und Solarzellen dieses Problem lösen, übersieht die fundamentale Eigenschaft dieser Technologien: Ihre Abhängigkeit vom Wetter. Es reicht nicht, irgendwo in Europa Wind und Sonne zu haben, wenn die Leitungsnetze fehlen, um diesen Strom dorthin zu transportieren, wo er gebraucht wird.
Die Mär von der Flexibilität
Die angebliche Flexibilität erneuerbarer Energien stützt sich auf Biogasanlagen, Batteriespeicher und Wasserstoffproduktion. Doch selbst optimistische Prognosen zeigen, dass diese Technologien in den kommenden Jahrzehnten nicht annähernd ausreichen werden, um die deutschen und europäischen Strombedarfe zu decken. Biogas kann nur begrenzt skaliert werden, Batterien sind weder in der Kapazität noch in der Dauer für Dunkelflauten geeignet, und bezahlbarer, grüner Wasserstoff ist bisher ein Wunschtraum.
Kostenverschleierung und Subventionsirrsinn
Es ist bezeichnend, dass Peter die hohen Investitionskosten der Energiewende weitgehend ausklammert. Während sie fossile und atomare Kraftwerke als „zu teuer“ abtut, schweigt sie zu den Milliarden, die in den Ausbau von Netzen, Speichern und erneuerbaren Anlagen fließen – alles subventioniert durch die Verbraucher. Kernkraft hingegen bietet eine verlässliche und skalierbare Stromquelle, die in der Lebensdauer eines Reaktors deutlich wirtschaftlicher ist als viele kurzfristig gedachte Lösungen.
Die Kernkraft als Schlüssel zur Energiewende
Unsere Nachbarn Frankreich, Großbritannien und Polen haben verstanden, dass eine moderne Energieversorgung auf einem stabilen Fundament ruhen muss. Kernkraft ist nicht nur klimaneutral, sondern auch die einzige zuverlässige Energiequelle, die unabhängig von Wetter und Tageszeit verfügbar ist. Während Deutschland den Rückbau betreibt, erhöhen andere Länder ihre Kapazitäten. Selbst China kombiniert Erneuerbare mit Kohle- und Kernkraftwerken, um Versorgungssicherheit zu garantieren. Auch eine stabile Mehrheit von Deutschen erkennt die Vorteile der Kernkraft. Nur ist das noch nicht überall im politischen Establishment angekommen.
Eine Sackgasse namens Energiewende
Die einseitige Fokussierung auf erneuerbare Energien führt Deutschland in eine Sackgasse. Stromausfälle, exorbitante Preise und Abhängigkeiten von internationalen Energieimporten sind keine hypothetischen Szenarien, sondern bereits jetzt Realität. Es ist naiv, zu glauben, dass eine industrielle Volkswirtschaft wie Deutschland allein auf wetterabhängige Energiequellen setzen kann.
Kernkraft: Das fehlende Puzzlestück
Die Energiewende ist ohne Kernkraft ein Puzzle mit fehlendem Schlüsselteil. Moderne Reaktortechnologien wie u.a. Small Modular Reactors (SMRs) bieten die Flexibilität, die Peter fordert, und könnten problemlos in das Netz integriert werden. Kernkraft und Erneuerbare sind keine Gegensätze, sondern ergänzen sich ideal: Kernkraft deckt die Grundlast, während Wind und Sonne Spitzenzeiten bedienen.
Fazit
Frau Peters Argumentation ist ein Lehrstück darin, wie man mit Halbwahrheiten und selektiven Fakten eine politische Agenda vorantreibt. Doch die Realität bleibt unbeirrbar: Ohne Kernkraft wird Deutschland weder seine Klimaziele erreichen noch seine Wirtschaftskraft erhalten können. Die Energiewende braucht keine ideologische Scheuklappen, sondern den Mut, alle Optionen – auch die Kernkraft – zu nutzen.