Es deutet sich an, dass 2024 in die Geschichte eingehen wird als das Jahr, in dem in Deutschland den Bürgern ein halbwegs praktikabler Weg angeboten wird, um mit Behörden und Gerichten rechtssicher elektronisch zu kommunizieren. Das ist in seiner Bedeutung ein Meilenstein! Eine einfache E-Mail reichte in den meisten Fällen bislang jedenfalls nicht aus, sehr zum Frust von Bürgern und Verwaltungsmitarbeitern zugleich. Und die bislang an den elektronischen Rechtsverkehr gestellten Anforderungen waren so hoch, bürgerunfreundlich und zugelassene Verfahren aufgrund ihrer Nachteile wenig verbreitet , dass sie praktisch für Privatleute keine Rolle spielten. Das ändert sich nun. Schlüsseltechnologien zur Steigerung der Attraktivität des elektronischen Rechtsverkehrs sind die Bund-ID einerseits sowie die Online-Funktion des Personalausweises andererseits, die das höchste Vertrauensniveau bietet. Es stehen auch andere Methoden zur Anmeldung einer Bund-ID zur Verfügung, etwa über das Elster-Zert
1. Einleitung Ist die deutsche Rechtswissenschaft bereit für die Vision einer "Rechtsintelligenz" - also einer KI, die juristische Aufgaben übernimmt und Entscheidungen trifft? Eine solche wirft fundamentale Fragen auf. Fragen nach Chancen und Risiken, nach Fortschritt und Ethik, nach dem Verhältnis von Mensch und Maschine im Rechtsstaat des 21. Jahrhunderts. Auf der einen Seite stehen die Verheißungen: Eine KI-gestützte Justiz, so das Versprechen, könnte Gerichtsverfahren beschleunigen, Urteile objektivieren und den Zugang zum Recht erleichtern. Algorithmen kennen keinen Schlaf, keine Vorurteile, keine schlechten Tage, keine Faulheit und keinen politischen Druck. Sie könnten einerseits Richter und Anwälte von Routineaufgaben entlasten und so menschliche Ressourcen für Fälle freimachen, die menschliche Intervention erfordern. Auch ließen sich viele Standardverfahren weitgehend automatisieren - von Mahnbescheiden über Scheidungen bis hin zu Bußgeldbescheiden. Auf der anderen S