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Der Fall Brosius-Gersdorf – Eine Lektion in richterlicher Nichteignung

Einleitung: Die Inszenierung des Opfers als Angriff auf das Amt Es gibt Momente in der politischen Landschaft der Bundesrepublik, die mehr über den Zustand unserer Institutionen und das Selbstverständnis ihrer Akteure verraten als lange Abhandlungen. Der Auftritt der von der SPD für das Bundesverfassungsgericht nominierten Staatsrechtlerin Frauke Brosius-Gersdorf in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz war ein solcher Moment. Angekündigt als Versuch, "zur Versachlichung der Debatte" beizutragen, entfaltete sich vor den Augen eines Millionenpublikums das genaue Gegenteil: eine emotionale, strategisch fehlgeleitete und in der Sache entlarvende Selbstdemontage, die tiefe Zweifel an der Eignung der Kandidatin für das höchste deutsche Richteramt nicht nur bestätigte, sondern unabweisbar machte. Der Vorgang ist beispiellos. Eine Kandidatin für das Verfassungsgericht, die nach einer im parlamentarischen Verfahren gescheiterten Wahl nicht die staatsmännische Stille sucht, sondern, flanki...

Richterin als Verfassungsumgestalterin: Warum die Union Frauke Brosius-Gersdorf nicht tragen kann

Wenn das Grundgesetz zum Spielball ideologischer Neuordnung wird Vorspiel: Die Preisgabe des Fundaments Nach der  gestrigen Analyse  der grundlegenden Gefahr, die von einer politisierten Justiz für die Gewaltenteilung ausgeht, muss der Blick nun schonungslos vertiefend auf die Personalie gerichtet werden, die wie keine andere für diesen drohenden Systembruch steht: Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf. Ihre Nominierung durch die SPD ist kein gewöhnlicher parteipolitischer Vorschlag im Rahmen des etablierten Proporzes. Sie ist ein gezielter Angriff auf die Kernbestände unserer Verfassungsordnung und ein Test, wie weit die Erosion konservativ-liberaler Rechtsprinzipien bereits fortgeschritten ist. Für die CDU/CSU, die sich als Bewahrerin des Grundgesetzes versteht, stellt sich nicht die Frage ob, sondern wie entschieden sie dieser Kandidatur entgegentreten muss. Ihre Zustimmung wäre nicht weniger als eine Kapitulation vor den Kräften, die das Gericht als Hebel zur gesellschaftliche...

Die Erosion der Gewaltenteilung: Eine verfassungsrechtliche Analyse der Kandidaturen Brosius-Gersdorf und Kaufhold für das Bundesverfassungsgericht

Wenn das höchste Gericht zum Instrument politischer Transformation wird Prolog: Die Stunde der Wahrheit Die Besetzung des Bundesverfassungsgerichts gehört zu den folgenreichsten Entscheidungen unserer Verfassungsordnung. Als „Hüter der Verfassung" trägt das Gericht nicht nur die Verantwortung für die Balance zwischen den Staatsgewalten, sondern verkörpert die letzte Bastion des Rechtsstaats gegen politische Übergriffe. Doch was geschieht, wenn diejenigen, die zu Hütern bestellt werden sollen, selbst ein problematisches Verhältnis zur Gewaltenteilung und zur demokratischen Legitimation pflegen? Die anstehende Wahl von Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf und Prof. Dr. Ann-Katrin Kaufhold wirft fundamentale Fragen auf, die weit über personalpolitische Erwägungen hinausgehen. Es geht um nicht weniger als die Frage, ob das Bundesverfassungsgericht seine Rolle als neutraler Schiedsrichter bewahrt oder zum Instrument einer „gesamtgesellschaftlichen Transformation" umfunktioniert wird....

Künstliche Intelligenz als Anwalt der Gerechtigkeit: Von richterlicher Willkür zur Utopie der objektiven Justiz

Einleitung: Wie die Universität Bayreuth einen Weg gegen Willkür in der Justiz aufzeigt Liebe Jurastudenten, wer kennt nicht die bittere, fast physisch spürbare Erfahrung, eine mit wochenlanger Akribie und vermeintlich brillanter Argumentation verfasste Arbeit zurückzuerhalten, zerrissen von einem harschen Urteil in wenigen Worten, das in keinem Verhältnis zur investierten Mühe zu stehen scheint? Und wer kennt nicht den nagenden Stachel der Ungerechtigkeit, wenn die Arbeit eines Kommilitonen, die sich in Aufbau und Lösungsweg kaum unterscheidet, mit einer besseren Note geadelt wird? Es gibt Momente in der Ausbildung eines Juristen, die sich mit der Wucht einer existenziellen Erkenntnis in das berufliche Bewusstsein einbrennen. Es sind nicht die Triumphe bestandener Examina oder die intellektuelle Freude an einer eleganten dogmatischen Herleitung. Es ist vielmehr die erste, ungeschönte Konfrontation mit der fundamentalen Schwäche des Rechts, mit seiner erschütternden Abhängigkeit vom me...