Zu lange hat man in Berlin die Haltung Russlands falsch eingeschätzt und sich über expansive Absichten täuschen lassen. Das war bequem, konnte sich Deutschland doch auf einen mehrdeutigen Kurs zurückziehen, welcher einerseits auf wirtschaftliche Kooperation und andererseits auf moralische Appelle und Wirtschaftssanktionen setzte. Besonderen Anstrengungen, insbesondere im Rüstungs- und Verteidigungsbereich, die auch etwas gekostet hätten, ging man damit aus dem Weg. Investitionen in jenen Bereichen wären im pazifistischen Deutschland auch kaum populär gewesen. Eine solche strategische Kurzsichtigkeit und Naivität kam jedoch nicht erst heute bei unseren Partnern in der Welt, vor allem im Baltikum und den USA, nicht gut an. Deutschland hatte sich 2014 dazu verpflichtet mehr in die Verteidigung zu investieren. Davon zu sehen ist heute so gut wie nichts, stehen wir doch immer noch, mit den Worten des Heeresinspekteurs gesprochen, "blank" da. Das wird sich künftig aber ändern, mit ...
Blog von Marcus Seyfarth, LL.M.