Man möchte meinen die gegenwärtige CDU-Riege hat nichts gelernt aus dem Scheitern von Annegret Kramp-Karrenbauer und Armin Laschet, sie will mit Helge Braun und Norbert Röttgen erneut zwei Kandidaten forcieren, die für ein "Weiter so" des Merkel-Kurses stehen. Die beißende Wahlniederlage zur Bundestagswahl war anscheinend noch kein deutlicher Fingerzeig genug! Auf so einigen Themenfeldern bedarf es eines Kurswechsels, bei gleichzeitiger Ausstrahlung nach alt-bekanntem, um die Kernwähler der Union wieder an sich zu binden.
Es ist kein Geheimnis, dass ich Friedrich Merz für genau denjenigen halte, der dies am Besten verkörpert. Einem, dem ich eine klare Antwort zutraue auf die Versuche Lukaschenkos und seinen Helfershelfern zur weiteren Destabilisierung des Landes an der belorusisch-polnischen Grenze beizutragen oder einer gescheiterten Umwelt- und Energiepolitik den Stecker zu ziehen, die uns von teurem russischen Gas abhängig gemacht hat und wider der besseren Einsicht auch nichts nennenswertes zum Klimaschutz beitrug.
Quelle: electricityMap vom 12.11.2021 |
Dafür aber sehr wohl zur Abwanderung energieintensiver Industrien und der allgemeinen Teuerung. Deutschland ist Spitzenreiter bei den Stromkosten. Und die Steuerbelastung ist nur ein Teil der Wahrheit, die Ausbaukosten und Fördermittel für Erneuerbare Energien und die Ineffizienzen in dem System (Stichwort: negative Strompreise bei Überproduktion; mangelnder Netzanschluss von Windparks etc.). Der Grafik lässt sich entnehmen, dass die verbauten Kapazitäten bei Dunkelflauten, wie sie im Herbst, Winter und Frühjahr in Mitteleuropa häufig anzutreffen sind, nichts nennenswertes zur Stromproduktion beitragen, sehr wohl aber als versunkenes Kapital in jener Zeit nichts als Kosten produzieren. Das zahlt am Ende ebenso der Verbraucher. Ein Blick nach Frankreich genügt, wie man es besser macht - mit bezahlbaren als auch CO2-armen Strom aus der Kernenergie. Merz wäre für eine solche faktenorientierten Diskurs zu gewinnen. Den bedarf es auch in anderen Bereichen.
Glücklicherweise irrte ich mich im Januar diesen Jahres als ich es nicht für möglich hielt, dass Friedrich Merz einen dritten Anlauf für die Parteispitze unternehmen wird. Bei einem breiten Teil der Basis hat er jedenfalls den Rückhalt, hoffen wir für das Wohl unseres Landes, dass er sich durchsetzen wird, damit die links-gelbe Ampel von einer zubeißenden Opposition begleitet wird.