Rudolf Streinz: Europarecht, 10. Aufl. 2016, 25,99 €
Nicht nur für Referendare mit dem Wahlfach Europarecht ist das Werk von Streinz von Interesse, so gehört es auch zu den gängigen empfohlenen konventionellen Standardwerken im Studium. Diesen Status hat das Werk vor allem seinem detailreichen Umfang, dem durchdachten Layout und der Reputation des Autors zu verdanken.
Für diese Rezension beschränke ich mich einmal auf die Perspektive der Referendare, die in der mündlichen Prüfung das Wahlfach Europarecht gewählt haben. Für jene ist das Werk insofern interessant, weil Streinz viele Fälle nach Vorbild der EuGH-Rechtsprechung mit Lösungen in sein Werk eingearbeitet hat, wie sie auch Teil eines Aktenvortrags sein könnten oder auch für das sich anschließende Prüfungsgespräch bekannt sein müssen. In Berlin wird jedenfalls ein guter Überblick zu den grundlegenden Urteilen als auch der aktuellen Rechtsprechung des EuGH erwartet.
Größter Kritikpunkt am Werk ist die zuweilen knöchrige, weil zu detail- und faktenüberladene sprachliche Darstellung (so bspw. die geschichtliche Darstellung der Europäischen Union in § 2). Das macht es stellenweise unnötig schwierig den Text nachzuvollziehen, stört den Lesefluss und macht die Lektüre damit recht zäh. Wer den Stoff prägnanter und kompakter braucht, sollte zu einem anderen Werk greifen.
Aufgrund der holprigen Sprache, die sich gerade in den Kapiteln zur Historie negativ auf das Leseerlebnis niederschlug, hat es bei mir auch etwas gedauert, bis ich den Streinz zu schätzen gelernt habe. Doch gerade unmittelbar vor der mündlichen Prüfung war das Werk eine wertvolle Bereicherung, um durch die eingearbeiteten Fälle die wichtigste Rechtsprechung noch einmal zu repetieren. Auch habe ich den Umfang zu schätzen gelernt, denn für viele Fragen etwas außerhalb des Pflichtstoffs finden sich Ausführungen, die ich in meiner Station als Nachschlagequelle auch gebraucht habe. Wer sich daher über das Referendariat hinaus mit dem Europarecht beschäftigen möchte, findet hier eine aktuelle und solide Grundlage.
Fazit: Der Streinz ist bestimmt nicht jedermanns Geschmack: Wer nur einen prägnant geschriebenen und knappen Überblick sucht, sollte lieber nach Alternativen Ausschau halten. Doch wer tiefer in das Europarecht einsteigen will und bereit ist die stellenweise komplexe Sprache zu überwinden, findet eine reichhaltige Erkenntnisquelle auch über den Pflichtstoff hinaus.
Nicht nur für Referendare mit dem Wahlfach Europarecht ist das Werk von Streinz von Interesse, so gehört es auch zu den gängigen empfohlenen konventionellen Standardwerken im Studium. Diesen Status hat das Werk vor allem seinem detailreichen Umfang, dem durchdachten Layout und der Reputation des Autors zu verdanken.
Für diese Rezension beschränke ich mich einmal auf die Perspektive der Referendare, die in der mündlichen Prüfung das Wahlfach Europarecht gewählt haben. Für jene ist das Werk insofern interessant, weil Streinz viele Fälle nach Vorbild der EuGH-Rechtsprechung mit Lösungen in sein Werk eingearbeitet hat, wie sie auch Teil eines Aktenvortrags sein könnten oder auch für das sich anschließende Prüfungsgespräch bekannt sein müssen. In Berlin wird jedenfalls ein guter Überblick zu den grundlegenden Urteilen als auch der aktuellen Rechtsprechung des EuGH erwartet.
Größter Kritikpunkt am Werk ist die zuweilen knöchrige, weil zu detail- und faktenüberladene sprachliche Darstellung (so bspw. die geschichtliche Darstellung der Europäischen Union in § 2). Das macht es stellenweise unnötig schwierig den Text nachzuvollziehen, stört den Lesefluss und macht die Lektüre damit recht zäh. Wer den Stoff prägnanter und kompakter braucht, sollte zu einem anderen Werk greifen.
Aufgrund der holprigen Sprache, die sich gerade in den Kapiteln zur Historie negativ auf das Leseerlebnis niederschlug, hat es bei mir auch etwas gedauert, bis ich den Streinz zu schätzen gelernt habe. Doch gerade unmittelbar vor der mündlichen Prüfung war das Werk eine wertvolle Bereicherung, um durch die eingearbeiteten Fälle die wichtigste Rechtsprechung noch einmal zu repetieren. Auch habe ich den Umfang zu schätzen gelernt, denn für viele Fragen etwas außerhalb des Pflichtstoffs finden sich Ausführungen, die ich in meiner Station als Nachschlagequelle auch gebraucht habe. Wer sich daher über das Referendariat hinaus mit dem Europarecht beschäftigen möchte, findet hier eine aktuelle und solide Grundlage.
Fazit: Der Streinz ist bestimmt nicht jedermanns Geschmack: Wer nur einen prägnant geschriebenen und knappen Überblick sucht, sollte lieber nach Alternativen Ausschau halten. Doch wer tiefer in das Europarecht einsteigen will und bereit ist die stellenweise komplexe Sprache zu überwinden, findet eine reichhaltige Erkenntnisquelle auch über den Pflichtstoff hinaus.