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Tipps zum Jurastudium #27

Susanne A. Benner, Klausurenkurs im Familien- und Erbrecht, 3. Aufl. 2010, 20,95 €

vs.

Martin Löhnig, Fälle zum Familien- und Erbrecht, 2. Aufl. 2010, 18,90 €

Stiefmütterlich vernachlässigen viele Examenskandidaten beide Rechtsgebiete, um die es in den heute vorgestellten Werken gehen soll. Das Erbrecht hat dabei eine etwas größere Relevanz als das Familienrecht, ganz vernachlässigen sollte man dennoch beide Gebiete nicht.

Beide Fallbücher verfolgen die gleiche Zielsetzung den Examenskandidaten einen Überblick über den prüfungsrelevanten Stoff zu verschaffen. Doch unterscheiden sich beide merklich von der inhaltlichen Tiefe und der Herangehensweise, die geboten wird.

Der Klausurenkurs von Benner ist in meinen Augen gut für das erstmalige Einarbeiten in die Rechtsgebiete geeignet, da jener sich auf die Vermittlung typisch vorkommender Konstellationen konzentriert und dies für die Grundzüge ausreichend sein sollte. Das Buch trennt beide Rechtsgebiete und handelt in in den Fällen zwar auch die angrenzenden Rechtsgebiete mit ein. Im Familienrechts-Teil finden sich aber ausschließlich Problemschwerpunkte aus jenem Gebiet. Im Erbrechtsteil entsprechend analog aus dem Erbrecht. Kritisch an dem Werk zu bemerken ist der an manchen Stellen nicht gut gelungene Stil, der auch manche Argumente nicht nachvollziehen lässt, wenn man die Materie nicht bereits kennt.

Anders dagegen das Fallbuch von Löhnig, dass vielfach familien- wie erbrechtliche Problemschwerpunkte in den Fällen verzahnt und ebenso Bezüge zu den Nebengebieten (Handels-, Gesellschaftsrecht und ZPO) herstellt. Der inhaltliche Anspruch ist damit höher, da die komplexen "Querverstrebungen" eine vertiefte Kenntnis in den Rechtsgebieten erfordern. Auch der Stil ist auf höherem Niveau. Es fragt sich jedoch, ob die Vorbereitung in dieser Tiefe wirklich notwendig ist. Für Studenten aus dem Schwerpunkt möchte der Autor aber ebenso bedienen, weshalb Examenskandidaten mitunter besser fahren nicht alle Fälle durchzuarbeiten sondern ein paar auswählen.

Zu Layout, Aufbau und den gebotenen Besonderheiten brauche ich mich nicht weiter vertieft zu äußern, da sie von vergleichbaren Werken der gleichen Verlagsreihe nicht weiter abweichen. Das heißt, dass beim Löhnig außer den Hinweisen in den Falllösungen nicht viele "Extras" geboten werden und die Präsentation eher schlicht ist.
Die Repetitoriums-Abschnitte sind bei Benner im Vergleich zu anderen Werken aus der Verlagsreihe recht knapp gehalten. Die Wiederholungsfragen am Ende sind dagegen erfreulich und erfüllen ihren Zweck.

Fazit: Der Klausurenkurs von Benner eignet sich insbesondere gut für die erstmalige Erarbeitung der Grundzüge des Familien- und Erbrechts. Leider trüben im Detail ein paar Schwächen im Stil das Bild. Das Fallbuch von Löhnig wendet sich an erfahrenere Studenten, die sich zum Examen vertiefte Kenntnisse aneignen wollen und ein solides Werk mit einem hohen Anspruch benötigen.

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