Kurz vorgestellt
Schwarz/Wandt, Gesetzliche Schuldverhältnisse, 3. Aufl. 2009, 29 €
Das 513 Seiten starke Werk, dass in nunmehr 3. Auflage von Manfred Wandt alleine bearbeitet wird, hat sich als Geheimtipp für eine von Studenten eher ungeliebte, aber äußerst examensrelevante Materie etabliert. Es dient daher sowohl Anfängern, als auch Examenskandidaten.
Zum Gegenstand hat es die Gesetzlichen Schuldverhältnisse, ergo das Deliktsrecht, Schadensrecht, Bereicherungsrecht und die Geschäftsführung ohne Auftrag (von Juristen liebevoll als GoA abgekürzt).
Einerseits liefert das Werk Grundwissen, aber auch - darauf aufbauend - Vertiefungs- und Examenswissen zu Sonderproblematiken. Der zu erlernende Stoff wird durch viele Fallbeispiele konkretisiert. Zu Gute halten kann man dem Autor, dass er dabei auch wirklich sämtliche Anspruchsgrundlagen abprüft und sich nicht lediglich auf den Aspekt beschränkt, der gerade Gegenstand der Theorie blieb. Jenes zeigt dem Leser nämlich gleich auf, was noch alles in einem Gutachten zu prüfen sei. Der Umfang, in dem die Beispielsfälle gelöst werden, ist so knapp wie nötig und Unproblematisches im Urteilsstil verfasst. Worauf es aber jeweils ankommt wird breiter dargestellt. Eine Fallsammlung ersetzen kann und will das Buch jedoch nicht.
Am Ende der Kapitel finden sich knappe Zusammenfassungen in Form von Schemata mit Stichworten, die schlagwortartig aufzeigen, was zuvor behandelt wurde.
Das Layout wirkt aufgeräumt und übersichtlich.
Fazit: Vor allem das didaktische Konzept, die theoretischen Abhandlungen mit den vielen Beispielsfällen zu mischen, mag zu gefallen. Denn meist erst beim Lösen der Fälle springt der Gedanke wirklich über, was es mit der Theorie auf sich hat. Auch bemüht sich der Autor eine verständliche und anschauliche Sprache zu verwenden, um der komplizierten Materie "den Zahn zu ziehen". Kleinere Vagheiten und Ungenauigkeiten schlichen sich trotz dessen in einigen Passagen ein. Sie sind meist aber mit einem Blick ins Gesetz zu überwinden.