Direkt zum Hauptbereich

Professoren, wohnt in Studentenwohnheimen!

"Guten Morgen, Herr Professor!"

Morgens, 07.30 Uhr. Als erstes auf dem Weg zum Bad des Wohnheims seinen Professor auf dem Gang zu erblicken, ist an amerikanischen Unis gar nicht so abwegig, wie das Szenario vielleicht klingt.

Wie CNN berichtet, hat dies Prof. John Richardson von der American University in Washington D.C. getan, und es nicht bereut. Vier Jahre lebt er nun schon mitten im Zentrum des studentischen Lebens unter jungen Menschen, grüßt morgens fröhlich schlaftrunkene und übernächtigte Studenten und bereitet ihnen an einigen Tagen im Monat ein Buffet mit Peking-Ente, Sri Lankischen Curry und Marokkanischem Lamm zu. Richardson ist nämlich nebenher ein weitgereister Kulinarenthusiast.

"It kind of feels like you have a grandfather or an uncle living with you," sagt Aimee Malin, 20, ein senior college student.

In Zeiten der überquellenden Studentenzahlen war es in der jüngeren Vergangenheit unüblich geworden, als Hochschullehrer eng mit seinen Studenten zusammenzuleben und folglich wichen die Akademiker zurück, um den Studentenströmen der Babyboomer-Generation Platz zu schaffen. Anscheinend besinnt man sich an einigen Universitäten neuerdings wieder um.

"There's been a real sense that 'Boy, what we tried in the late '60s has been really a flop so we'd better try something different,"' sagt ein Hochschulkonsulant, der mit der kulturellen Geschichte dieses Phänomens vertraut ist. Die kürzlichen "faculty live-in arrangements", sagt er, kamen zum Teil aber auch als Antwort auf die Partykultur und Zeiten ungezügelten Alkoholkonsums.

Aber auch handfeste akademische Gründe gibt es vorzuweisen. Forschungen zeigen, dass eine höhere Aufmerksamkeit der Fakultätsführung nicht nur zu einem höheren akademischen Erfolg der Studenten führt, sondern auch einen besseres Gefühl von Zugehörigkeit gibt. So untersucht Karen Inkelas, eine Professorin der University of Maryland, Programme, die versuchen die inner- und die außeruniversitäre Sphäre besser zu integrieren. Im Gegenzug würde der lockere Umgang mit Studenten die Fakultät beleben, sagt sie.

In der Betreuungswüste deutscher Universitäten wären solche Programme schlicht undenkbar, fast so wie ein Regenschauer in der Sahara. Oder fällt es ihnen leicht sich einen Professor vorzustellen, der mit ihnen - freiwillig - im Wohnheim leben würde?

Aber selbst in den USA ist es noch lange nicht gang und gäbe seine Professoren so nahe um sich herum zu sehen. Es gibt Universitäten mit kleinen Studentenzahlen, die solch ein enges Zusammenleben institutionalisieren.

Die Struktur an der American University, wo Richardson lebt, ist aber eher informeller Natur. Am Wochenende flüchtet er dann auch nach Virginia, wo er mit seiner Frau lebt.

Professoren die in Studentenwohnheimen leben sagen, dass die stärkere Beziehung mit den jungen Leuten die Entbehrungen wert sind.

"It really integrates the faculty and students into one community," sagt ein anderer Professor von seinen Erfahrungen aus dem Wohnheim. "We don't view each other so much as them and us."

Beliebte Posts aus diesem Blog

Jetzt erst recht: Deutschland braucht moderne Atomkraftwerke

Ein schwarzer Tag für Deutschland: An diesem Tag werden die letzten Kernreaktoren der 2. Generation abgeschaltet. Es ist ein viel beachteter Moment, der gemischte Reaktionen hervorruft. Während die Anti-AKW-Bewegung seit den 70er-Jahren auf diesen Tag hingearbeitet hat und jubelt , betonen andere, zu denen ich gehöre , die 300 Mrd. kWh CO2-armen und günstigen Strom, die sie im Laufe ihrer vielen Jahrzehnte in Deutschland produziert haben und hielten es für vernünftiger, wären wir heute aus der Kohlekraft ausgestiegen und behielten die Kernenergie um mindestens zwei Dekaden weiter und nicht umgekehrt. Für sie bedeutet dieser Tag einen zivilisatorischen Rückschritt zu Lasten des Landes. Die Grundlast wird von nun an entweder durch importierten Strom aus dem Ausland, oder eben von Gas und Kohle bereit gestellt werden müssen, die deutlich mehr CO2 ausstoßen. Und aufgrund des Ukraine-Krieges war insbesondere der Bezug von Gas zuletzt ein teures Unterfangen, das die Bürger mit signifikanten

Linux Gaming Tweaks - A small guide to unlock more performance (2)

My personal journey to unlock more performance on Linux - Part 2: Tweaking the Linux Kernel Welcome back to the second part of my Linux Gaming Tweaks series. If you missed the first part, head over here to get a general overview and learn more about my hardware and Linux distribution choices. In this episode, I will cover the single most important item on my tuning list, tweaking the Linux Kernel. Hence I will talk today about the Xanmod Kernel, additional patches I carry around to unlock an even better gaming experience, tweaks to my Kernel configuration, my Kernel command line and the compiler flags which I use to compile my Kernel. Unlike Windows, the Linux Kernel itself contains almost all of your hardware drivers (with notable exceptions, e.g. Nvidia's GPU driver). Hardware drivers are fundamental to get your PC up and running, changes in this area are also very performance-sensitive, beware that some tweaks might have an effect to the stability and security or even power usa

Müll, der zum Himmel stinkt

Alle Jahre versuchen sie es wieder und es stinkt bereits zum Himmel! Pünktlich zum Februar wurden die städtischen Müllgebührenbescheide an die Bewohner zugestellt, und man fragt sich immer wieder, ob gezielt damit gerechnet wird, dass man brav und anständig sein liebes Geld auf das Konto der Stadt überweist. Es regt sich jedoch Widerstand. Nicht nur von der FDP. Mich würde es ebenfalls einmal sehr reizen die Rechtmäßigkeit der Freiburger Abfallwirtschaftssatzung im Lichte des Urteils des VGH Baden-Württemberg vom 11.10.2004 (AZ: 2 S 1998/02) überprüfen zu lassen. Es lohnt sich also doch ab und an die Verwaltungsrechtsvorlesung und die dazugehörige Arbeitsgemeinschaft zu besuchen. Ein Landkreis ist mit seiner gängigen Praxis vor 2,5 Jahren vor Gericht nämlich schon gescheitert. Wenn es nach mir ginge würde Freiburg es ihm gleichtun. Das damalige Urteil stellt auf die Satzungsregelung des Landkreises Göppingen ab. Darin war geregelt, dass ein Haushalt eine bestimmte Grundgebü