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Es werden Posts vom Juni, 2006 angezeigt.

Supreme Court sprengt Bush-Philosophie

Das kürzliche Urteil des U.S. Supreme Courts im Falle Hamdan vs. Rumsfeld versucht nicht nur den Nebel des Krieges, die der "War on Terror" auf die rechtsstaatlichen Ideale der Innen- und Außenpolitik der USA brachte aufzulösen, sondern stellt auch ein Bekenntnis zugunsten eines durch demokratisch-pluralistische Meinungsbildung legitimierten Gesetzgebungsprozesses dar, der einer ekzessiven Machtausübung der Exekutiven entgegensteht. Demnach sind die Militärtribunale, die President Bush einrichtete, um verdächtigte al-Qaeda-Mitglieder abzuurteilen mit Nachdruck höchstrichterlich abgelehnt worden. Die Argumentation der Administration nach breiter Auslegung der starken Exekutivmacht des Präsidenten in Anti-Terror-Angelegenheiten ist mithin in gegebener Form nicht mehr haltbar. Einwände der Administration wegwischend, den "Commander-In-Chief" während eines Krieges nicht zu unterminieren, hat eine 5-3 Mehrheit der obersten Verfassungsrichter entschieden, dass die Militä

"Getting Things Done"

Welcher von Produktivitätssteigerung überzeugter Technikfreund träumt nicht davon, dass sämtliche zu erledigende Aufgaben sich in einem Gerät automatisch erfassen lassen, damit man seine Zeit zur Erledigung eben jener Aufgaben besser einteilen kann? David Allen ist Autor des US-Buchhits "Getting Things Done – Die Kunst der stressfreien Produktivität" (kurz: GTD) und einer der bekanntesten amerikanischen Experten in Sachen Zeitmanagement und Selbstorganisation. Das von ihm entwickelte GTD-System basiert darauf, dass der Mensch auf hereinkommende Aufgaben sofort reagiert – entweder durch sofortige Erledigung (falls die Komplettierung nur wenige Minuten dauert), Delegierung oder Aufnahme in To-Do- und Nachverfolgungslisten, die dann abgearbeitet werden können, wenn Zeit für größere Projekte vorhanden ist. Wie unpraktisch Kalender für eben jenen Zweck sind, erfährt man wehleidig schon von der Schulzeit an. Weil oft Verpflichtungen nicht eingetragen wurden, oder gerade der Planer

Jung und Machthungrig

"Jung und machthungrig sucht Job im Parlament." Nein, nicht die heute stattfindenden Fachschaftsrats- und Senatswahlen an der Universität Freiburg sind gemeint! Sondern die einflussreichste staatliche Institution: die Legislative. Im April hat das oberste Organ der regierenden Partei "Vereinigtes Russland" ein Quorum eingeführt, wonach auf Bundes- als auf Regionalebene 20% aller Kandidaten der Parteiliste in zukünftigen Wahlen mit 21 bis 28-jährigen Kandidaten besetzt werden muss. "Es ist das erste Mal in der russischen Geschichte, dass eine Partei die Entscheidung getroffen hat die reale Macht zu teilen," sagt Ivan Demidov, ein ranghoher Offizieller des Jugendflügels der Partei. "Dies ist der erste tatsächliche Schritt, um die Staatselite zu erneuern." Von Kritikern wird Demidov als Showman abgetan, der sich an die Spitze einer modernen Marketingmaschinerie gestellt hat, die den jungen Menschen Russlands die Politik schmackhaft machen soll

Gut geschmiert läuft's besser

Tom DeLay, ehemaliger House Majority Leader der Republikaner tritt ab von der politischen Bühne. Für Beobachter der amerikanischen Politikszene kam dieser Schritt nicht überraschend, nachdem September 2005 das Ausmaß des jüngsten Spendenskandals um den Lobbyisten Jack Abramoff DeLay zunächst das Amt kostete, als auch vor kurzem nun seine politische Karriere. Ruth Marcus dazu in der Washington Post : No one who's seen Tom DeLay operate over the years could have expected the Texas Republican to go gently: The Hammer always comes down hard. But DeLay's farewell address on the House floor last week was nonetheless stunning for its sneering, belligerent partisanship. This was not the case of a politician who happened to hit a jarring note at just the wrong time. DeLay made clear that he wanted to leave the way he behaved throughout his 22 years in Washington -- contemptuous of the opposition and unrepentant about his cutthroat tactics. [...] He's under indictment in Texas and ou

Schere, Stein, Papier für US-Anwälte

Aus der Abteilung Kurioses: Washington - Ein genervter US-Richter will den Dauerstreit zwischen zwei Anwälten jetzt mit Hilfe des Kinderspiels "Schere, Stein, Papier" beilegen. Richter Gregory Presnell in Orlando (US- Bundesstaat Florida) ordnete an, dass die Juristen damit die banale Frage klären, in welchem Zimmer ein Zeuge vernommen werden soll. Quelle: Web.de Nach Erfahrungen mit Korrektoren an der juristischen Fakultät glaube ich, dass dieses System auch bei der Notenfestlegung unter Korrekturassistenten eine wichtige Rolle spielt.

Pianistin zu Gast

Anlässlich des Bundeswettbewerbs " Jugend musiziert ", der vom 31.05. bis zum 07.06. 2006 in Freiburg stattfand, war meine Schwester und Pianistin Constance Seyfarth zu Gast. Hautnahe Einblicke in die Vorbereitung für den alles entscheidenden zwanzigminütigen Auftritt vor der Jury war es mir dabei möglich mitzuerleben. Constance begleitete auf dem Piano den Schüler Constantin Gerstein, der mit seinem Fagott den 1. Preis mit hervorragendem Erfolg und 24 Wertungspunkten in seiner Altersklasse erreichte. Herzlichen Glückwunsch den beiden zu dieser hart erarbeiteten Leistung!

Löchert Politiker! Als junger Medienmacher auf den Jugendmedientagen 2006 in Berlin

Unter dem Motto "Jugend und Politik - [k]ein Auslaufmodell?!" fanden vom 18. bis zum 21. Mai die Jugendmedientage 2006 im Deutschen Bundestag in Berlin statt. Vier Tage lang waren 600 junge Medienmacher Im Alter von 15 bis 25 Jahren mit spannenden Referenten aus Medien, Politik, Kultur und Gesellschaft am diskutieren, die Arbeit der Abgeordneten begleiten, und Kontakte knüpfen. Nachfolgend ein Bericht aus der Mitte des Geschehens. Day 1 Fahre mit der Bahn und erlebe etwas! Neben der fast obligatorischen 30-minütigen Verspätung, kann man auch auf Menschen mit bizarren Interessen stoßen. Je weiter nördlicher man so mit der Bahn fuhr desto schlechter wurde das Wetter. War es in Freiburg noch sonnig und warm, so war in Berlin dann der absolute Nullpunkt mit strömenden Regen bei kühleren Temperaturen erreicht. In diesem Regen durfte man dann vom Bahnhof Zoo über den Gesundbrunnen zur Max-Schmeling-Halle gehen, um dann am Eingang eine Menschenschlange zu erblicken, die nichts gute

Jetzt geht's los.

Strafrecht kann ganz nützlich sein. Nicht nur erfährt man, dass neben den üblichen Straftatbeständen auch Exoten wie beispielsweise das Freisetzen ionisierender Strahlen (§ 311) unter staatlicher Sanktionierung gestellt ist; auch einige Wendungen des BGH schleichen sich in den täglichen Sprachgebrauch mit ein, die einem im normalen Leben vielleicht nicht auf den ersten Blick verdächtig erscheinen. Nun, möchte man meinen, was hat dies denn bitte mit diesem Blog zu tun? Einfach alles. Die Schwelle zum "Jetzt geht's los!" ist mit diesem Post überschritten und ich darf von nun an dem interessierten Leser einen kleinen Einblick im Leben eines Jurastudenten in Freiburg i. Br. liefern. Von A wie Absurditäten bis Z wie Zeitüberbrückung wird kein Buchstabe ausgelassen, der das Leben des Verfassers dieser Zeilen bestimmt. Auf diese Reise durch lesenswerte Zeitungsartikel, spannende Bücher und berichtenswerte Ereignisse möchte ich Sie dabei gerne herzlich mitnehmen. Scheuen